Tapas, eine Spezialität auf Mallorca

Wer in Spanien Urlaub macht, kommt an Tapas nicht vorbei. Während unseres letzten Aufenthalts in Alcúdia stießen wir auf eine kleine Tapas-Bar, die uns sehr gut gefiel. Sie bot nicht nur kulinarische Highlights, inmitten des mediterranen Flairs fühlten wir uns ausgesprochen wohl. Ich denke, die dort verzehrten Tapas waren die besten, die ich jemals aß. Man merkte gleich, dass sie frisch zubereitet waren.

Tapas Menü auf Mallorca
Eines der leckeren Tapas Gerichte

Die Vielfalt ließ keine Wünsche offen, deshalb bestellten wir kleine Portionen, damit wir mehr probieren konnten. Von Fisch über Meeresfrüchte, Fleischklößchen und Schinken bis zu unterschiedlichem Gemüse war alles vorhanden. Dazu gab es Weißbrotscheiben und Salate. Selbst Vegetarier kommen in dieser Tapas-Bar voll auf ihre Kosten. Die freundlichen Kellner unterstützten uns bei der Auswahl des Weins. Es hat sich gelohnt, denn der Wein schmeckte gleichfalls vorzüglich. Insgesamt ein köstlicher Genuss und absolut empfehlenswert!

Was genau sind Tapas?

Unter Tapa wird ein Appetithäppchen verstanden, das man in spanischen Tapas-Bars und Bodegas zu Wein serviert bekommt. Zu Tapas passen aber auch Portwein, Sherry, Wermut oder Bier. Ist Alkohol unerwünscht, wird meist Wasser ohne Kohlensäure dazu getrunken. Vom Ursprung her handelt es sich um kleine, kostenlose Beilagen zum Getränk. Bei separater Bestellung gibt es Tapas jedoch nicht umsonst, dafür sind sie reichlicher und aufwändiger zubereitet. Noch größere Mengen werden Raciones genannt. Spanier lieben ihre Tapas und wissen, wo es die besten gibt. Eine Tapas-Bar, die auch von Ortsansässigen besucht wird, wartet höchstwahrscheinlich mit besonders delikaten Gaumenfreuden auf.

Diverse Entstehungsgeschichten

Über die Herkunft existieren mehrere Überlieferungen. Eine davon bezieht sich auf die Wortbedeutung. Tapa heißt übersetzt Deckel oder Abdeckung. Um lästige Fliegen vom Wein fernzuhalten, wurde in der Vergangenheit eine Scheibe Brot auf das Glas gelegt. Damit der essbare Verschluss attraktiver wirkte, erhielt er eine Dekoration mit Oliven, Paprikastreifen, Sardellen und mehr. Alles, was mit der Scheibe Brot gegessen werden konnte, eignete sich als schmückendes Beiwerk. Eine weitere Geschichte geht auf König Alfons X. von Kastilien zurück. Als er krank war, soll er zum Wein kleine Happen gegessen haben. Ähnliches besagt eine andere Überlieferung, die sich nicht auf den König, sondern auf die Feldarbeiter bezieht. Sie nahmen während ihrer Arbeit kleine Imbisse zu sich, damit ihnen zwischen den Hauptmahlzeiten nicht der Magen knurrte.

Hier ein Auszug der populärsten Tapas:

Bei der Zubereitung sind der Kreativität keinerlei Grenzen gesetzt. Dessen ungeachtet gelten einige Tapas als Klassiker:

- Albóndigas: Hackfleischbällchen, meist mit Tomatensoße serviert

- Gambas al ajillo: in Olivenöl gebratene Garnelen, mit Chili und Knoblauch verfeinert

- Ensalada rusa: Kartoffelsalat, der dem Oliviersalat, einer Vorspeise aus der russischen Küche entspricht

- Pan con tomate: geröstetes Brot bestrichen mit Olivenöl, Knoblauch und dem Fruchtfleisch von Tomaten

- Patatas alioli: in Stücke geschnittene Salzkartoffeln mit einer gewürzten Creme aus Öl, Knoblauch und Eigelb

- Pimientos de Padrón: mit Olivenöl zubereitete Paprikaschoten.

- Pincho moruno: Fleischspieß aus Rind- oder Schweinefleisch, ggf. mit Paprika.

- Pulpitos en su tinta: kleine Tintenfische in ihrer eigenen Tinte gegart, deshalb die dunkle Färbung.

- Riñones: Schweine- oder Kalbsnierenscheiben mit Zwiebeln, Knoblauch und diversen Gewürzen

- Tortilla: spanisches Omelett, bestehend aus Eiern, Kartoffeln und Zwiebeln